Aufgrund der besonderen geografischen Lage der Schweiz zwischen Alpen und Jura erlangte der Zug schon früh große Bedeutung als wichtigstes Verkehrsmittel. Im Jahr 1844 wurde die erste Strecke von Strassburg nach Basel eröffnet. Die erste rein schweizerische Verbindung wurde ab 1820 geplant und verlief ab 1847 zwischen Zürich und Baden. Ein richtiger Eisenbahnboom entstand jedoch erst durch die Verabschiedung des Eisenbahngesetzes 1852, das festlegte, das Bahnen von Privatgesellschaften und Kantonen gebaut werden konnten. Aufgrund eines erbitterten Konkurrenzkampfes und Pleiten von einigen Unternehmen wurde die Verstaatlichung der Eisenbahn beschlossen. Zwischen 1901 und 1909 entstanden die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) aus dem Zusammenschluss von fünf grossen Privatbahnen.
Die weitgehende Verstaatlichung des schweizerischen Zugverkehrs dauert immer noch an. Seit 1999 sind die SBB nicht mehr direkt innerhalb der Bundesverwaltung organisiert. Stattdessen bilden sie eine öffentlich-rechtliche Aktiengesellschaft. Die Aktien befinden sich immer noch zu 100 Prozent im Besitz des Bundes.
Die Schweiz besitzt gemessen an seiner Grösse das dichteste Schienennetz der Welt. Der Hauptteil des Personenverkehrs auf den schweizerischen Schienen wird von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) durchgeführt. Das staatliche Unternehmen betreibt jährlich die meisten Schienenkilometer in der Schweiz. Dazu kommen einige private Bahnanbieter, welche vor allem im Regionalverkehr tätig sind. Hierzu gehört z.B. die BLS AG, das grösste privaten Zugunternehmen der Schweiz, oder die Rhätische Bahn, deren spektakuläre Strecken teilweise zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind das älteste Eisenbahnunternehmen der Schweiz und befinden sich in staatlichem Besitz. Die SBB gingen bereits im Jahr 1902 aus einem schrittweisen Zusammenschluss der bis dahin fünf grossen privaten Bahngesellschaften hervor. Heute betreiben die SBB den Grossteil des Personenverkehrs auf den Schweizer Schienen. Ungefähr 30 Millionen Passagiere werden jedes Jahr befördert. Auf einigen besonders schönen Strecken werden sogenannte Panoramawagen eingesetzt, die einen ungetrübten Blick auf die Schweizer Landschaften ermöglichen. Regional sind die SBB zum Beispiel auch für den Betrieb der S-Bahn Zürich verantwortlich.
Die BLS AG ist das zweitgrösste Eisenbahnunternehmen der Schweiz und gleichzeitig auch der grösste private Anbieter. Die Gesellschaft wurde 2006 gegründet und ist vor allem für den Personenverkehr auf Schienen im Raum Bern und Luzern verantwortlich. Zu diesem Zweck setzt die BLS verschiedene Regionalzüge und Regionalexpresszüge ein, um Verbindungen in der Region rund um die Schweizer Hauptstadt Bern und die Stadt Luzern sicherzustellen. Zudem betreibt die BLS AG auch die S-Bahn Bern und die S-Bahn Luzern.
Die Rhätische Bahn betreibt ihre Verbindungen im Kanton Graubünden im Osten der Schweiz. Das drittgrösste Eisenbahnunternehmen des Landes blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Besonders bekannt sind die Strecken der Albulabahn von Thusis nach St. Moritz, sowie die Strecke der Berninabahn von St. Moritz nach Tirano in Italien. Beide Routen gehören aufgrund der technischen Leistung beim Bau und der Einzigartigkeit der Strecke zum UNESCO Weltkulturerbe.
Neben den genannten Bahnanbietern gibt es in der Schweiz noch weitere Zugunternehmen. Insgesamt sind es 50 verschiedene meist private Bahnanbieter die auf dem Gebiet der Eidgenossenschaft operieren. Auch ausländische Unternehmen sind auf dem Territorium der Schweiz zu finden, wie die Deutsche Bahn oder die französische SCNF.
Die wichtigsten Bahnverbindungen führen in die grossen Städte der Schweiz. In Zürich befindet sich der grösste Bahnhof der Schweiz, der gleichzeitig auch einer der wichtigsten von Europa ist. Hier laufen alle Nah- und Fernverkehrsverbindungen aus dem In- und Ausland zusammen. Andere wichtige Verbindungen gehen nach Bern, Basel und Genf. Aufgrund ihrer geografischen Lage gehen von der Schweiz auch zahlreiche Verbindungen in andere europäische Länder wie Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich ab.